Alexa im Kinderzimmer – Darauf sollte man achten

Ist der neue Sprachassistent für einen Erwachsenen schon eine komplett neue Welt, sieht es für Kinder nicht anders aus. Ganz im Gegenteil, mit ihrer angeborenen Neugier entlocken sie dem Gerät häufig Antworten, über die ein Erwachsener nur schmunzeln oder gar staunen kann. Im Gegensatz zu anderen elektronischen Geräte können Sprachassistenten auch schon von Kleinkindern ohne Probleme bedient werden (sofern sie denn verstanden werden), da sie damit, wie auch mit einem Erwachsenen, ganz natürlich kommunizieren können. In vielen Familienhaushalten sind es deshalb vor allem die Kinder, die den Sprachassistenten regelmäßig und häufig nutzen. Auch wenn man die Experimentierfreude und den Spaß der Kinder grundsätzlich nicht bremsen sollte, gibt es doch das ein oder andere, auf das man achten sollte, wenn man die eigenen Kinder mit Alexa sprechen lässt.

Alexa ist ein Stück Technik

Ganz wichtig ist dem Kind von Anfang an klar zu machen, dass es sich bei Alexa um ein Stück Technik handelt. Die sympathische Frauenstimme aus dem Amazon Echo ist nicht menschlich! Hier könnte man auch thematisieren, dass durch Sprachassistenten mit weiblicher Stimme ein falsches Frauenbild den Kindern vermittelt werden könnte. Schließlich befielt man Alexa etwas und sie gehorcht. Das würde an dieser Stelle zu weit gehen, dennoch sollte man den Kindern zumindestens auch hier einen höfflichen Umgangston vorschreiben – auch wenn ein „Bitte“ und „Danke“ für Alexa nicht wichtig sind.

Sollten die Kinder wirklich Probleme damit haben, dass es sich bei Alexa nicht um einen Menschen, sondern um eine Maschine handelt, dann sollte man den Rufnamen ändern. Über die Amazon Alexa App kann man in den Einstellungen kann man das Aktivierungswort von „Alexa“ auf die neutralen Anreden: „Amazon“, „Echo“ oder „Computer“ ändern. Die weibliche Stimme kann aber nicht geändert werden.

Kindersicherung

Gerade weil Kinder sehr experimentierfreudig und entdeckungslustig sind, sollte man Alexa „kindersicher“ machen. Eine explizite „Kindersicherung“ gibt es bisher noch nicht für Alexa. Das hat in der Vergangenheit immer wieder zu Schlagzeilen geführt, wenn Kinder mit Inhalten in Kontakt gekommen sind, die für ihre Ohren nicht bestimmt waren. Grundsätzlich sollte gerade mit Kleinkindern deshalb immer ein Erwachsener im Raum sein.

Was man allerdings ändern kann und auch ändern sollte, ist ein Schutz vor ungewollten Bestellungen. Schließlich ist Alexa mit dem eigenen Amazon-Konto verbunden, sodass Kinder ausversehen (oder aber auch in kindlicher Naivität) fleißig Produkte bestellen können. Hier gibt es allerdings schon einige Einschränkungen. Falls man kein Prime-Konto hat, können Artikel per Sprachbefehl nur in den Einkaufswagen gelegt werden. Sie werden damit nicht auch automatisch gleich gekauft. Falls man ein Prime-Konto hat, dann können bisher nur Produkte bestellt werden, die schon zuvor geordert wurden. Der Schaden würde sich also in Grenzen halten, dennoch kann man eine kleine Kindersicherung aktivieren.

Dafür deaktiviert man einfach generell den Spracheinkauf in der Alexa App oder schützt sich vor ungewollten Bestellungen durch die Aktivierung eines Bestätigungscodes. Bei einer Bestellung muss dann immer erst der Pin eingegeben werden, bevor man das bestellte Produkt auch wirklich kaufen kann. Von Haus aus ist der Spracheinkauf in Alexa aktiviert. Mit einer Einstellung macht man damit den Sprachassistenten zumindestens ein wenig kindersicher.

Feste Zeiten

Wie bei Fernseher, Computer, Smartphone und Co., sollte man auch die Zeit von Alexa und Kind beschränken. Insbesondere abends sollte Alexa dem Kind Ruhe gönnen. Am einfachsten ist das, wenn man den Amazon Echo aus dem Kinderzimmer stellt. Soll Alexa allerdings das Kind auch wecken oder mit Hörspielen und Naturgeräuschen das Kind in den Schlaf wiegen, dann kann man eine Ruhezeit mit einer einfachen Zeitschaltuhr realisieren. Zu beachten ist dabei nur, dass man die Zeitschaltuhr so einstellt, dass Alexa schon etwa fünf Minuten vor der eigentlichen Weckzeit wieder mit Strom versorgt wird. Grund dafür ist der Startvorgang von Echo, der ein bisschen dauern kann.

Hausaufgabenhilfe

Alexa lässt sich prima als Hausaufgabenhilfe verwenden. Einfache Matheaufgaben löst Alexa ohne Probleme. Dafür stellt man die Rechenaufgabe einfach als normale Frage, wie beispielsweise: „Alexa, was ist 58 plus 64“ oder „Alexa, was sind 19 Prozent von 185“.

Auch wenn das Kind Probleme beim Schreiben eines schwierigen Wortes hat, hilft Alexa gerne. Dafür muss man lediglich sagen: „Alexa, buchstabiere Transzendenz“. Möchte man dann auch noch wissen, was dieses Wort überhaupt ist, kann man ebenfalls Alexa fragen: „Alexa, was ist Transzendenz?“ (Die Antwort laut Alexa ist übrigens: „Das, was jenseits der Erfahrung, des Gegenständlichem liegt. Das, was die Grenze der Erfahrung und des Bewusstseins beziehungsweise der Erkenntnis überschreitet und die Eigenschaft einer Zahl das sie nicht als Nullstelle eines Polynoms mit ganzzahligen Koeffizienten ungleich dem Neupolynom auftreten kann“ ).

Wichtig ist an dieser Stelle natürlich zu sagen, dass Alexa nicht die Hausaufgaben der Kinder lösen, sondern sie lediglich bei der Lösungsfindung unterstützen oder beim Abgleich der Lösung helfen soll.

Alexa Skills für Kinder

Von Haus aus kann Alexa schon zwar sehr viel, aber die Fähigkeiten sind begrenzt. Erweitert werden diese über das Hinzufügen von Skills von anderen Entwicklern. Täglich kommen neue Skills hinzu, deswegen kann nachfolgend auch nur eine verkürzte Übersicht über die besten Alexa Skills für Kinder gegeben werden.

Skills verbrauchen keinen Speicherplatz auf dem Amazon Echo, dementsprechend kann man unendlich viele Skills auf dem Echo aktivieren. Schwierig wird es nur, alle Sprachbefehle für die Skills im Kopf zu behalten. Nachfolgend einige Alexa Skills für Kinder:

Quellen und Verweise

• Amazon Hilfeseiten
• c't 15 vom 8.7.2017 - Amazons Alexa im Kinderzimmer
• Bildquelle der vier Männchen oben: OpenClipart-Vectors/pixabay.com